Unter dem Dach der Welt
auf den Brettern in tanzendes Licht getaucht
die Verzweiflung
Kraft Quelle des Clowns
als Maskerade verkleidet
die Augen der Gäste verfolgen jeden Schritt
der Manege gierig nach etwas,
auf das sie hoffen…
das zitternde Herz des Künstlers hüpft dem Applaus entgegen.
Was in uns lässt uns lachen über das Wesen
hinter der Hülle aus Farbe, Wachs und Gefühl,
das sich noch erinnert
an die Einsamkeit der Kinderstube
den Schlag mit dem Kreuz auf den Po
aus Papas Hand
der Spott der Kameraden beim Sturz
der erste Kuss
die zerlumpte Hose nach der Kanalbalgerei
um die Märchenprinzessin aus der Parallelklasse
und dann die heutige Hoffnungsangst vor dem Morgen,
was wird kommen, was wird sein?
So steht der Clown da
und blickt den Menschen im Zelt
durch das ScheinwerferLicht hin durch
mitten in die innerste Zelle, direkt und klar.
Sie hatten alle ihre eigenen Tragödien
und Glückskomödien.
Doch selten blitzt die Erinnerung
durch das geschäftige Treiben des Tages
und der Nacht noch hindurch.
So sitzen sie da
und hoffen,
der Clown möge ihnen etwas geben,
was sie unmerklich selbst schon in sich tragen.
Nur einer sieht das alles ganz tief und wahr…
verzweifelt steht er da
und lacht und weint und flüstert und tanzt
wie es immer schon war
Bernhard Trautvetter